Wie spielt man vor einer Doppelrosette? – oder eben Heimspiel.
Für jeden Künstler, der auf Tour in seine Stadt kommt ist das immer ein spezieller Umstand. Die Erwartungen sind entweder hoch, oder der Zuschauer weiß schon was ihn erwartet und ist da, weil es die Verknüpfungen im Freundeskreis gebieten. Für uns war es das zweite Konzert auf der Tour. Addiert man unsere Frische in der Angelegenheit mit dem Heimspielphänomen kommt man etwa auf ein Stöckchen von 7,5cm Länge. Das mussten wir uns dann auch erst mal aus dem Popo puhlen. Auf Tour bemerkt man schnell was im Konzert passt und was eher problematisch ist. Es ist mir persönlich selten passiert, dass die Band hinter mir mich vollkommen weggeblasen hat. An dem Abend war es so. Und ich war selbst perplex und etwas sprachlos. Da steht ich da und weiß nicht was ich jetzt für here Worte an das Publikum richten soll. Ich bekomme schwitzige Pfoten und lasse es dann einfach sein, oder sage übertrieben verschüchtert:"Herzlichen Dank". Ich musste mich also daran gewöhnen. Doch das Publikum war gut mit uns und ehrlich, was ich in der Heimatstadt auch sehr wichtig finde. Denn in der Gorki, unserem Konsum, steht man eben nicht vor einer musikalischen Dampfwalze sondern vor dem Gemüseregal und das Entertainment wird spielend leicht. Gurken und Zuchini drücken halt nicht so im Bassbereich.